Herzog Ulrich
Herzog Ulrich, genannt Utz, von Württemberg nutzte die Notlage der Kurpfalz aus und versuchte, die rechtsrheinischen Gebiete der Pfalz an sich zu reißen. Hier sah er die Chance, Landgewinne zu machen und eine etwas mehr als vierzig Jahre zurückliegende Scharte auszuwetzen, als Württemberg im sogenannten Pfälzer Krieg eine empfindliche Niederlage hatte hinnehmen müssen.
Damals war Ulrich der Vielgeliebte, Großvater des Herzogs, gefangengenommen und nur gegen ein hohes Lösegeld freigegeben worden. Die Pfälzer hatten später dem abgesetzten Herzog Eberhard im Bart Unterschlupf gewährt und überhaupt manchen Freigeist, ebenso wie fehdelustige Ritter aufgenommen. Herzog Ulrich konnte sich bei seinem kriegerischen Schritt gegen die Pfalz deshalb allgemeiner Zustimmung sicher sein. Die Opposition sollte ihm aber noch zehn Jahre später vorhalten, „im pfälzischen Krieg sei ein ungeheuer Maß fürgenommen worden, daran man noch zu däuen habe“.