Maulbronn

Das große württembergische Heer sollte in der Gegend von Worms und Speyer auf das des hessischen Landgrafen stoßen, um dann mit diesem der unteren Pfalz zuzurücken. Württemberg wechselte aber bereits auf dem Weg dorthin mit einigen pfälzischen Orten, die günstige Gelegenheit alleine territoriale Eroberungen zu nutze machend, den Feindbrief und schlug das erste Lager zur Vorbereitung für einen Angriff bei Vaihingen auf. Das pfälzische Besigheim ließ man zunächst ungeschoren. Dagegen wurden einige zum Kloster Maulbronn gehörende Dörfer geplündert und niedergebrannt und in der ganzen Gegend tiefe Spuren des Krieges hinterlassen. Auch Maulbronn selbst stand, wenngleich im Namen des Reiches, unter dem Schutz der Pfalz.

 

Das zweite Lager schlugen die Württemberger beim Kloster auf, dem sie stark zusetzten. Die Anlage wurde einige Zeit zuvor von den Pfalzgrafen als Festung gegen die Württemberger ausgebaut. Kurfürst Philipp von der Pfalz hatte die Mönche kurz vor der Belagerung abberufen und sie durch seine Söldner und Landsknechte ersetzen lassen. Diese pfälzische Besatzung des Klosters wusste sich aber gegen die Angreifenden württembergischen Truppen erbittert zu wehren.

Die Büchsen, unter ihnen die mächtige „Murfel“, die „Rose“, die „Ulmerin“ und die „Nürnbergerin“, „klopften untugendlich an“. Ein Turm stürzte ein, die Mauern wurden stark beschädigt, das Dach des klösterlichen Krankenhauses abgeworfen, die Kirche in Mitleidenschaft gezogen und der kunstvolle Hochaltar bedroht. Das Kloster ergab sich schließlich am siebten Tage, trotz aller Bemühungen und einer extra, hinter dem Kloster auf einer Anhöhe angelegten Schanze „Trutzbund“, den württembergischen Truppen. Gleichzeitig, mit der Aufgabe des Klosters Maulbronn, fielen alle zum Kloster dazugehörigen und unterstellten Gebiete unter die Herrschaft Württembergs.